Können wir Pilzen beim Denken zusehen? Und wenn ja, was haben sie uns zu sagen? Mit der Installation Fungal Frequencies erforscht SurrealLabor (Andreas Hölldorfer, Julia Ihls und Marius Probst) die Schnittstellen zwischen myzelischer und elektronischer Signalverarbeitung: Mycelium – das unterirdische Hyphengeflecht der Fungi hat bereits seit einigen Jahren Einzug in die Diskurse um More-than- Human Narrative, Posthumanismus und Neue Materialismen gehalten und dient seither als gedankliche Metapher für ein polyphones Gefüge, welches uns den lustvollen Kontrollverlust in prekären Lebenswelten jenseits des Anthropozentrischen aufzeigt. Doch wie genau funktioniert jene Form der Weltwahrnehmung und Kommunikation, die uns so fremd erscheint? Noch lässt sich wissenschaftlich nicht zur Gänze erklären, wie genau die Signalverarbeitung in jenen weit verzweigten, dezentralen Mycelium-Netzwerken funktioniert – sei es elektrisch, chemisch oder hydraulisch. Basierend auf den Vorarbeiten von Andrew Adamatzky – Informatiker und Direktor des Unconventional Computing Labs, Bristol – macht SurrealLabor auf künstlerische Weise jene Übersetzungsprozesse zwischen biologischen und technologischen Netzen sichtbar und lässt dabei Digital sowie Fungal Computing in einem liminalen Gemenge verschwimmen.
Gefördert im Rahmen des Projektförderprogramms für Medienkunst der UNESCO City of Media Arts Karlsruhe 2023.
Teil der Ausstellung Media art is here (2024). Die Präsentation erfolgt mit freundlicher Unterstützung von karlsruhe.digital.
Laufzeit: 15.08.2024 – 15.09.2024
Standort: TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum